Anders sein macht manchmal ziemlich einsam – Schülerinnen des Theaterclubs der LG 7 führen lehrreiches Stück auf

Nach 5 langen Jahren ohne großes Sommertheater (aufgrund der Corona-Pandemie), war es diesen Juli endlich wieder so weit. Die Schülerinnen des Theaterclubs der Lerngruppen 7a und 7b sowie einzelne Schülerinnen der Lerngruppe 5b durften die alte Tradition des Sommertheaters weiterpflegen und ihr Stück “Seltsam & Ungewöhnlich” vor zahlreichen Zuschauern im Bischof Sproll Haus aufführen.

Vor voll besetztem Haus gaben die Nachwuchsschauspielerinnen am Abend des 20. Juli ihr Bestes. Seit Beginn des Jahres probierten die 23 Schülerinnen des Theaterclubs unter der Leitung von Miriam Fetscher die von ihnen gewählten Rollen aus, füllten sie mit eigenen Ideen, studierten den Text sowie die selbst entwickelten Choreographien ein und schufen so gemeinsam ein bühnenreifes Werk. Ideenreich, mit viel Spielwitz, in selbstgefertigten Bühnenbildern und Kostümen agierten die Schülerinnen in zum Teil beträchtlichem Sprechtempo temperamentvoll auf der Bühne.

Als liebenswerte Großmutter erzählt Mia Edel auf einfühlsame Weise ihrer von den anderen Kindern vom Spiel ausgeschlossenen Enkelin “Nele”, überzeugend gespielt von Delia Rostas, eine berührende Geschichte von den Däumlingen “Seltsam” und “Ungewöhnlich”, die aufgrund ihrer Andersartigkeit Ausgrenzung durch die eigene Sippe erfahren müssen und sich beide deswegen absondern beziehungsweise aus ihrer jeweiligen Heimat weglaufen. “Seltsam” fühlt sich sehr einsam in seiner neuen Behausung fernab vom Huchwald, getrennt von den anderen “Huchs”. Bis eines Tages ein unbekanntes ebenfalls besonderes Geschöpf an seiner Tür anklopft. “Ungewöhnlich”. Auf der Suche nach einem Gleichgesinnten, nach jemandem, der zu ihm passt, verirrt sich dieser dorthin, wo “Seltsam” untergetaucht ist. Nach anfänglichen Schwierigkeiten beziehungsweise Irrungen und Wirrungen erkennen beide, dass sie trotz sicht- und merkbarer Unterschiede doch auch viele Gemeinsamkeiten besitzen und freunden sich an. Am Ende finden die Huchs und die Ochs “Seltsam“ und “Ungewöhnlich” wieder und sind heilfroh über die Wiedervereinigung mit ihren verloren gegangenen Sippenmitgliedern. Die Däumlinge wie auch Nele ziehen folgendes Fazit aus der ganzen “Huchelei”: Gemeinsam ist man weniger allein. 

In den Rollen der Sonderlinge “Seltsam” und “Ungewöhnlich” berührten Lisa Polak und Hanna Weber mit gelungenen Interpretationen der Figuren sowie emotionalem Spiel. Ebenso konnten all diejenigen, die die übrigen Huchs, Ochs und die Kinder verkörperten, durch ihre ausgeprägte Spielfreude begeistern.

Am Montag darauf überzeugte die Theatergruppe bei einer weiteren Aufführung ihres Stücks ein noch junges aber dennoch nicht weniger kritisches Publikum. In dieser Schülervorstellung kamen schließlich Dylaila Heine und Jessica Bloch als Großmutter beziehungsweise „Nele“ zum Zug und lieferten eine sehr gelungene Performance ab.

Die Vorstellung für die Grundschüler:innen der Klassen 1 bis 4 wurde ebenso ein voller Erfolg. Die jungen Zuschauer:innen ließen sich von der Geschichte und den von den Schauspielerrinnen gekonnt zum Ausdruck gebrachten Gefühlen mitreißen, lachten an den „richtigen“ Stellen und klatschten viel Beifall.

Sicherlich regte die Darbietung zum Nachdenken an und bot reichlich Gesprächsstoff darüber, dass jeder dazugehören möchte, dass niemand gleich ist, dass die Unterschiede beziehungsweise die Besonderheiten ein Individuum erst ausmachen und dass eine gute Gemeinschaft alle trägt. Mit den Worten der Großmutter ausgedrückt: „Gemeinsam ist man weniger allein.“